1935 in der Zeit des Nationalsozialismus, wurde der Gemeinschaft in Wurzen gekündigt. In der Kaiser-Wilhelm-Str 20 (spätere Goethestraße) fanden die Brüder im Hinterhaus eine leerstehende Schlosserwerkstatt mit einem kleinen Frühstücksraum. Dieser wurde für die Kinder- und Jugendarbeit genutzt Wir konnten unsere Arbeit fortsetzen. Die EC-Arbeit wurde jedoch durch die Hitler-Jugend sehr behindert Die geheime Staatspolizei stellte sich auch zu den Stunden ein, um die Verkündigung zu begutachten und zu beschnüffeln.
Von 1936 – 1966 wurden wir auch zur Mitarbeit nach Nepperwitz gerufen.
1944 wurde der Saal in Wurzen von der Deutschen Wehrmacht beschlagnahmt und für wehrwirtschaftliche Zwecke verwendet Wir konnten den Raum nicht mehr nutzen. Durch das Kriegsgeschehen hatte sich auch der Kreis der Gemeinschaftsleute erheblich verringert. Dieser kleinere Kreis fand bei Familie Bernhardt in der August-Bebel-Straße vorübergehend eine Bleibe.
Mit dem Kriegsende kam auch eine sehr große Zahl von Flüchtlingen aus Ostpreußen, Litauen, Warthegau (Polen), Schlesien und dem Sudetenland. Darunter waren auch viele Gläubige. Sie suchten eine Heimat in der Gemeinschaft von Wurzen.
Das Pfarramt Wurzen sah die Dringlichkeit unsrer Arbeit und stellte uns in einem ihrer Häuser einen Konfirmandenraum zur Verfügung. Damit war uns sehr geholfen.
Von Seiten des Kirchenvorstandes wurde uns die „Heilig-Geist-Kirche“ auf dem alten Friedhof angeboten. Dort fanden nun unsere Gemeinschaftsstunden statt. Wir waren damit die letzten Nutzer dieses Gotteshauses. Der Kirchenvorstand machte uns noch das Angebot die Kirche ganz zu übernehmen und Licht und Heizung einbauen zu lassen. Doch finanziell war das von uns nicht zu realisieren.
Einige Zeit später bekamen wir unseren Saal in der Goethestraße 20 wieder. Nun konnte dort die Arbeit neu aufgenommen werden, was mit großer Einsatzfreude geschah. Nicht nur die einzelnen Zweigarbeiten wie Kinder- und Jugendarbeit oder Bibelstunde wurden wieder durchgeführt, sondern auch der gemischte Chor und später der Saitenspielchor nahmen ihre Arbeit auf. Der Chor, der besondere Impulse durch die Flüchtlingsgeschwister bekam, wollte auf seine Weise das Wort Gottes verkündigen.
1945 begann man in Roda mit einer guten Kinder- und Jugendarbeit, die bis 1980 erhalten bleiben konnte.
In Lüptitz entstand 1945 ein recht gut besuchter Gemeinschaftskreis. Doch auf Drängen des damaligen Pfarrers mußte 1961 auch dieser Kreis wieder aufhören.
In Bennewitz wurde im Juli 1947 erneut eine Gemeinschaft gegründet (nachdem es sie schon von 1914 – 1923 gab).
Ebenfalls ab 1947 versammelte man sich in Trebsen zu Gemeinschafts-, Kinder- und Jugendstunden (1984 wurde die Arbeit dort leider wieder beendet).
In Nerchau begann man 1948 mit einer sehr lebendigen Gemeinschaftsarbeit. Diese konnte bis 1994 erhalten werden.
Am 1. Mai 1949 wurde in Burkatshain mit ca. 40 Personen die Bibelstunde begonnen Doch leider mußte 1970 auch diese Arbeit wieder eingestellt werden. Im Nachbarort Körlitz wohnte ein gläubiger Neulehrer aus der Wurzener Gemeinschaft. Dieser begann dort etwa zur gleichen Zeit wie in Burkartshain mit einer Gemeinschaft, Kinder- und Jugendarbeit. Durch Wegzug vieler Besucher nach dem Westen mußte später diese Arbeit in Körlitz leider eingestellt werden.
Im Jahre 1950 wurden wir vom damaligen Pfarrer nach Falkenhain und Thammenhain gerufen um mit Bibelstunden zu beginnen. Doch unter seinem Nachfolger mußten wir die Arbeit dann 1964 wieder beenden.
Nach einer Evangelisation konnte im Herbst 1950 in Gerichshain mit einer Bibelstunde beim Bäckermeister begonnen werden, die 1961 eingestellt wurde.
Am 12.11.1951 wurde im Familienkreis von Elfriede Busch ein Bibelkreis in Wagelwitz begonnen mit einer guten Kinder- und Jugendarbeit. Während ihres Diensteinsatzes war dann Schwester H. Glöß dort stationiert. Nach ihrem Wegzug ging diese Arbeit leider 1977 wieder ein.
In Röcknitz konnte im Frühjahr 1953 mit einer Gemeinschaftsarbeit im Pfarrhaus begonnen werden. In den 60-er Jahren gab es für einige Zeit einen Jugendkreis und seit 1994 für einige Zeit eine Kinderstunde. Da Böhlitz zum Kirchspiel Röcknitz gehört, wurde die Gemeinschaft auch nach dort zum Dienst gerufen. Dieser konnte bis 1960 wahrgenommen werden.
In Großsteinberg gab es ab 1956 eine sehr lebendige Gemeinschaft. Sie konnte bis zum Wegzug der verantwortlichen Geschwister Bartz 1995 erhalten bleiben.